Lexikon "Fachbegriffe" |
Schritt 1: Gewinnung von Schwefeldioxid
Ausgangsprodukte für die Herstellung sind einerseits Metallsulfide, die bei der Gewinnung von Metallen anfallen (Zinkblende, Bleiglanz, Kupferkies), andererseits durch Entschwefelung von Erdöl und Erdgas gewonnener elementarer Schwefel.
Elementarer Schwefel auf einer Halde in Lacq/Südwestfrankreich.
Zur Herstellung von Schwefelsäure ist es notwendig, die genannten Ausgangsmaterialien in Schwefeldioxid SO2 zu überführen. Dies geschieht bei den Metallsulfiden durch "Abrösten", bei elementarem Schwefel durch einfache Oxidation.
S + O2 SO2
Durch Abrösten von Erzen gewonnenenes Schwefeldioxid muss noch gereinigt werden, bei der Verwendung elementaren Schwefels kann dieser Schritt entfallen. Schwefeldioxid wird auch durch Zersetzung von Eisensulfat gewonnen, das bei der Produktion von Titandioxid (Weißpigment) anfällt.
Schritt 2: Oxidation des Schwefeldioxids zu Schwefeltrioxid
Das Schwefeldioxid muss nun weiter zu Schwefeltrioxid oxidiert werden.
2 SO2 + O2 2 SO3
Schwefeltrioxid wird im so genannten "Kontaktverfahren" unter Zuhilfenahme von Katalysatoren erzeugt. Als Katalysator findet vor allem Vanadium(V)-oxid Verwendung.
Um zu einer wirtschaftlichen Ausbeute an Schwefeltrioxid zu gelangen, muss bei einer Temperatur von etwas über 400 °C gearbeitet werden.
Schritt 3: Bildung von Schwefelsäure
Das gebildetet, noch heiße Schwefeltrioxid wird auf ca. 180-200 °C abgekühlt und in heiße konzentrierte Schwefelsäure eingeleitet. Mit dem in der konzentrierten Schwefelsäure noch enthaltenen Wasser setzt sich das Schwefeltrioxid zu Schwefelsäure um:
SO3 + H2O H2SO4
Teilweise löst sich das Schwefeltrioxid auch nur in der Schwefelsäure auf, so dass "rauchende Schwefelsäure" entsteht. Diese wird anschließend mit Wasser zu 98%-iger Schwefelsäure verdünnt.
Siehe:
Schwefelsäure
Säuren
Arbeitsblatt "Herstellung von Schwefelsäure"
Arbeitsblatt "Der saure Regen"