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Rudolf Hoppe
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Prof. em. Dr. Dr.h.c.mult. Rudolf Hoppe


Professor für Anorganische Chemie, Justus-Liebig-Universität Gießen (1965 bis 1991).
Arbeitsgebiete: Fluor-Chemie, Festkörperchemie, Oxidation intermetallischer Phasen, Kristall-Chemie, Gitterenergie.
 
Rudolf Hoppe wurde in Wittenberge geboren und studierte nach dem Krieg an der Universität Kiel Chemie. 1954 wurde er an der Universität Münster promoviert und erhielt dort vier Jahre später nach der Habilitation die Venia legendi für das Fach Anorganische Chemie. Besondere wissenschaftliche Beachtung fand 1962 seine Entdeckung der ersten binären Edelgasverbindung XeF2.
 
1965 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl am Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Justus-Liebig-Universität, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991 inne hatte. Als Hochschullehrer vermittelte der Prof. Hoppe ungezählten Studierenden der Chemie, aber auch der medizinischen und lebenswissenschaftlichen Fachbereiche die Grundlagen seines Faches bzw. Kenntnisse in speziellen Themengebieten. Dabei sicherten ihm seine Begeisterungsfähigkeit und sein Engagement nicht nur bei Vorlesungen, sondern auch bei wissenschaftlichen Vorträgen stets die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Zuhörer.
 
Rudolf Hoppe (li.) und Bernd. G. Müller (re.) besprechen im Fluor-Labor der Justus-Liebig-Universität Gießen die Funktionsweise eines Fluor-Hochdruckautoklaven. Die Aufnahme entstand ca. 1980.
Dem Arbeitskreis von Prof. Hoppe gehörte eine große Zahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an. Insgesamt wurden unter dem Doktorvater Prof. Hoppe 114 Doktorandinnen und Doktoranden promoviert. Acht Mitarbeiter seines Arbeitskreises habilitierten sich und wurden größtenteils auf Professuren und Lehrstühle deutscher Universitäten/Fachhochulen berufen oder auch zu Direktoren von Instituten der Max-Planck-Gesellschaft ernannt.
 
Die umfangreiche Forschungstätigkeit des weltweit bekannten Wissenschaftlers auf dem Gebiet der Festkörperchemie mit dem Schwerpunkt der Synthese und Charakterisierung von Oxo- und Fluorometallaten der Alkalimetalle ist in über 650 Publikationen in anerkannten nationalen und internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Die Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie gestaltete Prof. Hoppe viele Jahre als wissenschaftlicher Redakteur selbst mit.
 
Die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen Hoppes wurden mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen gewürdigt. So erhielt er die Ehrendoktorwürde der Christian-Albrechts-Universität Kiel (1983) sowie der Universität Ljubljana (1990). Die Prof. Hoppe zugesprochenen Preise gehören zu den bedeutendsten, die national und international vergeben werden: der Preis der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (1963), der Alfred-Stock-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (1974), die Henri-Moissan-Medaille der Societé Chimie de France (1986), die Jozef-Stefan-Medaille des gleichnamigen Instituts in Ljubljana, deren assoziiertes Mitglied er ist (1988) sowie die Lavoisier-Medaille der Societé de France (1995). Als erster Vertreter der Anorganischen Chemie erhielt er 1989 den selten vergebenen Otto-Hahn-Preis, die höchste Auszeichnung im Bereich Physik/Chemie Deutschlands. Prof. Hoppe war und ist Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften und Akademien wie der Akademie Leopoldina zu Halle sowie der Bayerischen und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
 
Seine wissenschaftliche Kompetenz macht Prof. em. Dr. Dr.h.c.mult. Rudolf Hoppe auch heute noch zu einem begehrten Gutachter, Vortragenden und Diskussionspartner.
 

Quelle: CD Römpp Chemie Lexikon – Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1995
Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen vom Oktober 2002
Das Foto wurde dankenswerterweise von Prof. Bernd G. Müller zur Verfügung gestellt.

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Quellenangabe für diese Seite:
 chemie-master.de: Periodensystem für den Schulgebrauch, Online im Internet: 
 http://www.chemie-master.de/pse/pse.php?modul=Xe_R.Hoppe [Stand 21.11.2024] 
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