Lexikon "Experimentieren" |
Angeregt durch den Experimentalwettbewerb "Chemie - mach mit!" haben wir im Wahlpflichtkurs Chemie 9S (2000/2001) Tinte aus Bananenschalen hergestellt. Nachfolgend unser Ergebnis.
Die Schalen der beiden Bananen werden mit einem Messer zu kleinen Würfeln geschnitten. Nach dem Schneiden werden die Bananenschalen mit 600 mL Wasser in einem Topf gegeben und solange aufgekocht, bis die Schalenstücke erweicht sind. Nun drückt man die gekochten Bananenschalen durch ein Tuch oder das Sieb. Schließlich werden die Eisennägel und der Haushaltsessig dazugegeben. Es wird nochmals aufgekocht, und zwar so lange, bis das Flüssigkeitsvolumen auf die Hälfte reduziert ist. Anschließend nimmt man die Nägel heraus und drückt die Flüssigkeit durch ein feines Sieb. Wer eine Zentrifuge besitzt, kann diese auch benutzen. Danach schüttet man die schwarze gewordene Flüssigkeit vorsichtig ab, so dass der Bodensatz im Glas verbleibt.
Die "Tinte" lässt man noch einige Tage stehen, damit sich die ungelösten Inhaltsstoffe absetzen und dekantiert dann vorsichtig. Zum Abschluss gibt man 2-3 Tropfen Konservierungsmittel hinzu (z.B. Konservierungsmittel »GSE«). Wer möchte, kann auch ein paar Tropfen eines Duftöls hinzuzugeben. Um mit der Tinte schreiben zu können, gibt man sie in eine Tintenpatrone. Die Aufbewahrung erfolgt in einer verschließbaren Flasche.
Viel Spaß beim Nachmachen!!!!
Die Bananenschalen enthalten Gerbstoffe. Die Gerbstoffe bilden mit Eisen(III)-Ionen schwarze bis blauschwarze Verbindungen. Auf dieser Basis hat man früher bei uns aus den Eichengalläpfeln die Eisengallustinte gewonnen. Verwendet man Eisen(II)-Ionen, so müssen diese erst durch z.B. Einblasen von Luft (Sauerstoff) zu Eisen(III)-Ionen oxidiert werden.
Mit diesem Wissen kann man die Tinte natürlich auch aus Laborchemikalien herstellen. Dennis Marscholl hat es ausprobiert. Hier sein Rezept:
Man füllt die 40 mL Wasser in das Becherglas. Nun gibt man eine Spatelspitze voll Tannin hinzu und rührt mit dem Glasstab um. Nach dem Umrühren gibt man eine Spatelspitzen voll Eisen(II)-sulfat hinzu. Jetzt bläst man mit dem Glasrohr mindestens eine halbe Minute lang Luft in die Flüssigkeit. Nun kann man sie zum Schreiben verwenden.
Dennis Marscholl, Alexander Ott, Ksenija Ribson, Sascha Will, Jasmin Fritzjus, Jeanette Siegel, Nina Würz, Jenny Brückmann, Nicole Krombach, Frauke Roth, Rebecca Rücker, Pia Schlagbaum