Lexikon "Experimentieren" |
Becherglas (100 mL, hohe Form), konz. Schwefelsäure, Puderzucker
In das Becherglas wird bis etwa zur 30 mL-Markierung Puderzucker eingefüllt. Im Abzug oder im Freien übergießt man den Puderzucker mit konzentrierter Schwefelsäure.
Schwefelsäure wirkt stark wasseranziehend. Sie ist, wie Chemiker sagen, hygroskopisch. Schwefelsäure vermag sogar aus Molekülen, die Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten, Wasser abzuspalten. Zucker ist ein solcher Stoff. Er gehört zu den Kohlenhydraten und hat die Summenformel C12H22O11. An Hand dieser Formel lässt sich unschwer erkennen, dass in Zucker Wasserstoff und Sauerstoff im Verhältnis 2:1, also im gleichen Verhältnis wie im Wasser-Molekül, vorliegen. Trifft nun Schwefelsäure auf Zucker, so wird in einer stark exothermen Reaktion aus dem Wasserstoff und Sauerstoff des Zuckers unter starker Wärmeentwicklung Wasser gebildet und schwarzer Kohlenstoff bleibt übrig. Teilweise entsteht dabei auch aus Schwefelsäuremolekülen Schwefeltrioxid, das als weißer Rauch entweicht. | |
Die stark wasseranziehende Wirkung der Schwefelsäure geht darauf zurück, dass sie mit Wasser in einer Protolysereaktion Wasserstoff-Ionen und Säurerest-Ionen bildet. |
Siehe:
Schwefelsäure
Protolyse von Säuremolekülen