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Alkohol und Gehirn (chemie-master.de - Website für den Chemieunterricht)

Alkohol – In der Schaltstelle Gehirn beginnt es ...

Der Kernpunkt der Alkoholfrage liegt im Gehirn. Von hier aus werden alle Lebensvorgänge gesteuert. Die Wirkung des Alkohols hat immer eine Euphorisierung, eine beschwingende Wirkung zur Folge. Diese Beschwingheit ist im Grunde eine Enthemmung. Schüchterne Menschen werden 'selbstbewusster', überarbeitete Menschen fühlen sich 'gelöster' und Belastungen werden mit zunehmender Alkoholzufuhr zu Bagatellen. Dass im gleichen Umfang Reaktions- und Konzentrationsfähigkeiten nachlassen, wird kaum, bei verstärktem Alkoholkonsum schließlich gar nicht mehr wahrgenommen. Die steuernde und kontrollierende 'Schaltzentrale' Gehirn wird blockiert. Damit hat der Alkohol die Schwelle vom Genussmittel zum Rauschmittel überschritten. Die Gefahr, alkoholabhängig zu werden, ist eingeleitet.

Der Organismus reagiert immer

Bei der Einnahme von Alkohol werden zunächst Speiseröhre und Magen betroffen. Der Alkohol dringt zum Teil bereits im Magen unmittelbar in die Blutbahn ein. Ein Großteil gelangt durch den Dünndarm direkt in den Blutkreislauf. Der Abbau des Alkohols erfolgt nahezu ausschließlich in der Leber. Etwa ein Gramm Alkohol je zehn Kilogramm Körpergewicht wird in einer Stunde abgebaut. Dieser Alkoholabbau ist nicht zu beschleunigen. Die Leber wird damit sozusagen zum ersten Angriffspunkt des Alkohols. Als lebenswichtiges Stoffwechselorgan hat sie nämlich zwei wichtige Funktionen: Entgiftung des Körpers von Schadstoffen aller Art und die Bildung von Enzymen, die auch für den Alkoholabbau unersetzlich sind. Schon geringe Mengen Alkohol können eine Veränderung im Zellenaufbau der Leber verursachen. Deshalb kommt der Leberschädigung durch Alkohol in erster Linie Bedeutung zu. Denn - bei regelmäßiger starker Alkoholzufuhr (beim chronischen Alkoholismus ohnehin) kann dieses Stoffwechselorgan den Stoff Alkohol nicht mehr oder nur unzureichend "wechseln", also abbauen. Neben der Leberschrumpfung (Leberzirrhose) ist die Alkoholfettleber der häufigste alkoholbedingte Leberschaden.

(Aus: Holzgreve, Nachdenken vor dem Einschenken, DAK-Gesundheitsdienst)


Der "Kater"

Bekanntlich nennt man die durch übermäßigen Alkoholkonsum bedingte Übelkeit nach dem Rausch eine "Kater". Der Begriff hat nun nichts mit der männlichen Katze zu tun, sondern er stammt aus der studentischen Umgangssprache des 19. Jahrhunderts und leitet sich ab von dem Wort "Katarrh", was in der medizinischen Fachsprache für Schleimhautentzündung steht.