Gesetz von der Erhaltung der Masse
Im Jahre 1748 formulierte M. W. Lomonossow (1711-1765) das Gesetz von
der Erhaltung der Masse. Dasselbe Gesetz fand A. L. Lavoisier (1743-1794), als er mit Hilfe der Waage die Umsetzung von Metallen mit Luft
(Sauerstoff) untersuchte. Das Hauptverdienst der damaligen Forschung lag in der Einführung der Waage beim chemischen Arbeiten.
Erstes chemisches Grundgesetz
Bei einer chemischen Reaktion bleibt die Gesamtmasse der beteiligten Stoffe unverändert. Die Summe der Massen der Reaktionsprodukte ist also
gleich der Summe der Massen der Ausgangsstoffe.
Masse der Ausgangsstoffe = Masse der entstehenden Stoffe
Michail Wassiljewitsch Lomonossow (1711–1765), Professor für Chemie in
St. Petersburg und Moskau, Mitgründer der Universität Moskau.
Im Jahre 1673 erhitzte
Robert Boyle Blei in einem geschlossenen Gefäß, nachdem vorher alles genauestens gewogen hatte. Nach dem Experiment vernahm er beim Öffnen des Gefäßes ein zischendes Geräusch. Erneut wog er das Gefäß und stellte fest, dass - bedingt durch die einströmende Luft - die Gesamtmasse nun größer war als vor dem Experiment. Die Massenzunahme erklärte er mit der Aufnahme von Phlogiston (= Feuerstoff) durch die Gefäßwand.
Im Jahre 1756 wiederholte
Michail Lomonossow dieses Experiment Boyles und kam zu dem Schluss, dass die Phlogiston-Theorie nicht zutreffen konnte. Bevor Lomonossow das zugeschmolzene Glasgefäß öffnete, stellte er eine brennende Kerze vor die Öffnung. Die Kerzenflame wurde im Augenblick des Öffnens in das Gefäß hineingezogen. Beim Erhitzen von Blei im abgeschlossenen Gefäß war also ein Teil der Luft "verschwunden". Das Reaktionsprodukt des Bleis war jetzt schwerer als das Blei vor dem Experiment. Lomonossow schrieb in sein Tagebuch:
"Heute führte ich ein Experiment in hermetisch geschlossenen Glasgefäßen durch, um herauszufinden, ob die Masse eines Metalls unter der bloßen Einwirkung von Wärme größer wird. Die Experimente, von denen ich einen 13-seitigen Bericht anfüge, zeigten, dass der berühmte Robert Boyle in die Irre geführt wurde, denn ohne Luftzutritt von außen blieb die Masse des verbrannten Metalls unverändert. ... Es sind die Luftpartikelchen, die sich mit den Metallen beim Erhitzen verbinden und diese in Kalke verwandeln". Die "Kalke" würde man heute als
Metalloxide bezeichnen.
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