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Lexikon "Fachbegriffe"

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Die C-14-Methode zur Datierung archäologischer Funde (Radiocarbonmethode)

Unter dem Einfluss kosmischer Strahlen in der Atmosphäre werden Neutronen gebildet, die wiederum mit dem Stickstoff der Luft in einer Kernreaktion zu dem radioaktiven Kohlenstoff-Isotop 14C reagieren.

14N

+

n


 

14C

+

p

Stickstoff-Atom
(7 p, 7 n)
+ Neutron
 

 
Kohlenstoff-Atom
(6 p, 8 n)
+ Proton
 

Die 14C-Atome werden zu Kohlenstoffdioxid CO2 oxidiert und über die Fotosynthese in lebende Organismen eingeschleust, so dass neben "normalem", nicht radioaktivem Kohlenstoff radioaktiver 14C-Kohlenstoff in sämtlichen Lebewesen enthalten ist.
Das Verhältnis von 12C zu 14C ist sowohl in der Atmosphäre als auch in lebenden Organismen gleich. Auf 1012 (= 1.000.000.000.000 = eine Billion) stabile Kohlenstoff-Atome (12C, 13C) entfällt ein 14C-Atom. Stirbt ein Organismus ab, so hört die 14C-Zufuhr auf. Wird dann das organische Gewebe durch irgendeinen Umstand konserviert, so hat sein 14C-Bestand Zeit, sich allmählich zu durch Abgabe von beta-Strahlen in Stickstoff umzuwandeln.

14C


 

14N

+

β

Kohlenstoff-Atom
(6 p, 8 n)

 
Stickstoff-Atom
(7 p, 7 n)
+ Aussendung von
beta-Strahlen

Die Halbwertszeit von 14C liegt bei 5.730 Jahren. Dies bedeutet, dass nach Ablauf dieser Zeitspanne nur noch die Hälfte des ursprünglichen 14C-Bestandes vorliegt. Ausgehend von dieser Halbwertszeit und von einem konstanten Verhältnis zwischen 14C und "normalem" Kohlenstoff (12C), lässt sich durch Messung der Strahlungsintensität des noch vorhandenen Radiokohlenstoffs oder neuerdings auch durch direkte Messung des 12C/14C-Verhältnisses mit Hilfe der Massenspektrometrie annähernd genau bestimmen, wie viel Zeit seit dem Absterben des Testmaterials vergangen ist. Mit dieser Datierungsmethode gewinnen Archäologen auf 40.000 - 50.000 Jahre zurückreichende Altersangaben für archäologisches Funde.
Die Radicarbonmethode wurde 1946 durch W. F. Libby eingeführt.


MP3-Datei Was ist die Radiokohlenstoffmethode?
Alle Organismen, Pflanzen, Tiere und Menschen benötigen Kohlenstoff zum Leben. In der Luft kommt er in Form von Kohlenstoffdioxid (CO2) vor. Die Pflanzen nehmen das CO2 auf und verwandeln es in Kohlenhydrate. Mit der Nahrung gelangen diese Kohlenhydrate in unseren Körper. Und wenn wir ausatmen, geben wir den Kohlenstoff wieder als CO2 an die Luft ab. Es entsteht ein Kreislauf. Stirbt ein Lebewesen, wird dieser Kreislauf unterbrochen. Dieser Zeitpunkt lässt sich auch noch nach vielen tausend Jahren mit der Radiokohlenstoffmethode feststellen. In unterhaltsamen Episoden beantwortet der BASF-Chemie-Reporter Alltagsfragen rund um das Thema Chemie.

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